Sonntag, 1. April 2007

Das kulinarische Trio & Co Part 1

Es ist Mittwoch früh 10.30Uhr. Es ist noch nicht mal 30 Minuten her, dass ich mich wohl oder übel aus dem Bett gepult habe. Ein Seat Marbella, Baujahr 1992 steht vor meiner Tür. Es wird geklingelt. Das Auto ist schwarz, ein Klassiker sozusagen und es beherbergt meine beiden Hamburger Mädels Vanessa und Hanky. Sie haben sich auf den mühevollen Weg gemacht und mit konstanten 120km/h (das ist die Spitze des Autos) die 120km von Hamburg nach Bremen gemeistert...:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />

Wir haben viel vor uns: Heute wird geshoppt und zwar ordentlich. Außerdem ist es auch das Zusammentreffen unseres kulinarischen Quartetts, welches wir mit Katrin bilden. Wir treffen uns einmal im Monat in einem anderen Restaurant um den neusten Klatsch und Tratsch auszutauschen.

Ich setze mich in den schwarzen Flitzer. Zentralverriegelung ist noch nicht erfunden, Servolenkung genauso wenig und auf den Rücksitz gelangt man in dem man den Vordersitz einfach nach vorne drückt. Kein Hebel, kein Schalter, keine Sicherung. Ich habe ein wenig Angst bei einem Unfall samt Sitz gegen das Amaturenbrett zu klappen. Das wären in der Tat keine rosigen Aussichten, denn der Sicherheitsgurt würde sicherlich weder mich, noch mich inklusive Sitz halten können.

Aber immer positiv bleiben, warum sollten wir einen Unfall bauen? Ach ja, ich vergass, vielleicht weil Bremer etwas gegen Hamburger Autofahrer haben (das hat mit dem Nordderby der Bundesliga zu tun) und bei jeder möglichen Gelegenheit hupen oder sonstige riskante Manöver starten.

Nichtsdestotrotz kommen wir heil und sicher an unserem Ziel an: Der Ochtum Park. Ein rieeessseeeen Outlet Park im Industriegebiet wo alle bekannten Marken vertreten sind von Mexx bis Nike.

Unser erstes Ziel ist Zero. Vanessa gerät schon nach kurzer Zeit in absolute Ekstase und rennt hektisch durch den Laden um ihrem Kaufrausch zu verfallen. Ein wirklich hübscher Blazer für nur 12,99 (statt 69,99) begeistert sie so sehr, dass man Angst um ihr Herz haben muss. Hanky und ich sind noch zu müde und vor allen Dingen hungrig um uns zu begeistern….also erstmal frühstücken.

Alles was wir finden ist ein lausiger Bäcker mit einer lausigen Auswahl an trockenem Gebäck, wie zB „Kuchenbrötchen", was aber eigentlich nichts weiter ist als ein Hefeteigklumpen…aber besser als nichts.

Gestärkt und auch endlich hellwach packt uns nun auch der Kaufrausch bei Cross, Puma, Adidas, Mexx und Nike. Es ist soooo schwer den tollen Sachen zu widerstehen, also versuche ich es gar nicht erst. „Mhh, was ist denn das? Sieht ja ganz gut aus, kauf ich" und so häufen sich die Tüten im Kofferraum.

Als ich gerade ein fliederfarbenes Poloshirt von Puma anprobiere wird mir an den Kopf geworfen, dass Lila die Farbe der sexuell frustrierten ist. Unauffällig schmuggle ich das Teil wieder an seinen ursprünglichen Platz zurück und widme mich lieber dem Schuhproblem…nehme ich lieber dieses Paar oder doch jenes? Fragen über Fragen und plötzlich taucht Katrin auf. Das Quartett ist komplett.

Wir shoppen noch etwas weiter und ganze 5 Stunden nachdem wir von meiner Haustür losgefahren sind, sind wir um viele viele neue Klamotten reicher, um so manch einen Euro ärmer aber vor allem so ausgehungert, dass wir nun ganz dringend essen fahren müssen.

Ich fahre natürlich stilvoll im Marbella mit, Hanky in Katrins Partybus hinterher. Nessa und ich kurbeln die Fenster runter (natürlich sind die nicht elektronisch), und posen zu sehr lautem Hamburger Hip Hop wie wir es in unserem Ghettoheimatsstadtteil Barmbek Süd (Yes Yes Yoah, Hamburg City represents) gelernt haben.

Fröhlich rappen wir vor uns her:

„Wo ist der Hafen? Wie kommen wir dahin?
Man kann nicht fahr'n nicht geh'n... man kann nicht mal schwimm'n!
Es gibt nur einen Weg, ich hörte davon:

Er ist nur erreichbar mit Heißluftballon!"

und weiter:

„Wenn sie bei mir auf die Sülze hier spring'n,
wird sie der Rückstoß auf die Hacht von ihm bring'n!"

(aus 5 Sterne deluxe - Auf der Yacht nach Dr Hossa)

und so weiter und so fort, dabei halten wir unsere Ellenbogen aus dem Fenster und headbangen zum Beat. Ab und zu zeigen wir per Stinkefinger dem Partybus hinter uns was wir von ihm halten…

Im Auto liebäugel ich mit einer Tüte mit ca 300 Kokosnusscremepröbchentüten drin, die Nessa versucht großzügig unter die Leute zu bringen, da sie die ja nicht alle selbst verwenden kann. Das lass ich mir natürlich nicht zweimal sagen.

Wie eine Türkenmama im Schlussverkauf schaufel ich mir händeweise Pröbchen in die Handtasche und habe nun schätzungsweise genug um mein Leben lang nach fettiger Kokosnuss zu riechen.

Warum ich einige Stunden später nun doch nur noch nach Brot und nicht mehr nach Kokosnuss rieche, was wir beim lustigen Chinesen noch erlebt haben, welche philosophischen Erkenntnisse Hanky über Homosexuelle preisgibt und warum Katrin ihr Essen nicht bei sich behält...das alles nach der nächsten Maus

Stay tuned

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