Donnerstag, 5. April 2007

You make me feel like dancing.... Das kulinarische Quartett auf Kirmesmission

n der Zeit, in der wir nun unsere Treffen machen, und das ist inzwischen schon mehr als ein Jahr, gab es stimmungsmäßig immer mal wieder Auf und Abs. Es kann ja schließlich nicht immer sensationell sein, oder?

In den letzten Monaten aber, konnte man eine stetige Steigerung feststellen, die nun schließlich gestern Abend ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hat (wenn es tatsächlich noch besser geht als gestern, sterbe ich wahrscheinlich einen qualvollen Erstickungstod hervorgerufen durch Lachkrämpfe)

Gestern bummelten wir über den Hamburger Dom, die größte Kirmes im Norden (und es ist Quatsch zu behaupten, dass der Bremer Freimarkt größer wäre….Blööööödsinn).

Natürlich waren alle pünktlich um 18 Uhr am Treffpunkt, bis auf Vanessa, die uns erstmal ne Viertel Stunde hat warten lassen. Das passte uns eigentlich gar nicht, denn wir waren vor allen Dingen eines: HUNGRIG…wie immer, denn schließlich treffen wir uns ja um essen zu gehen.

Also rein ins Getümmel und aufs Essen gestürzt.

Wir begannen ganz dezent mit Rippchen, Crepes und gebratenen Champignons mit Zwiebeln und ordentlich Knoblauchsoße. Scheiß drauf, heut wird eh nimmer mehr geknutscht!

Vanessa ist so ausgehungert, dass sie es nicht mal mehr richtig essen kann; sie verteilt dies und jenes wild auf dem Tisch weil es den Weg zu ihrem Mund nicht schafft und richtet erstmal ein Schlachtfeld a'la Braveheart an (ok, der Tisch war sowieso nicht sauber, aber nun sah es aus als wäre jemand darauf abgemurkst worden)

Vorläufig gesättigt pilgern wir weiter, Alkohol muss her. Und zwar ein Vodka Feige, der uns stilecht mit einer echten Feige serviert wird. Wir denken natürlich an so nen Süßkrams wie „Kleiner Feigling" aber beim ersten Nippen werden wir eines Besseren belehrt. Es ist tatsächlich purer Vodka (lecker lecker). Die Feige schmecken wir dann schon gar nicht mehr, als wir sie essen.

So Mut angetrunken, nun muss aber auch mal irgendwas gefahren werden. Katrin und ich wählen uns den Airwolf aus. Kennt ihr den? Ist für so ne Techniknull wie mich etwas schwer zu beschreiben, aber im Endeffekt, geht es sehr sehr hoch und sehr sehr viel über Kopf…

Nessa war so gut Katrins Mütze zu nehmen damit sie sie während der Fahrt nicht verliert, und wollte sie, mit dem Hinweis, nun Katrins Läuse zu bekommen, Hanky auf den Kopf setzen, die vor Schreck nur einen lauten NEIN Schrei zustande brachte. Sie hat aber schon Recht….wer will schon Katrins Läuse haben, die sie ja nun jahrelang mit größter Sorgfalt unter ihrem Hut züchtet…doofe Hanky.

Sobald ich das Ticket in der Hand halte, habe ich schon gar kein Bock mehr auf die Fahrt, denn mir wurde schon etwas mau. Hanky und Nessa haben sich schon im Vorfeld als Schisser geoutet und hatten den Auftrag wenigstens ein paar Fotos von uns zu machen.

Die Fahrt war lang, sehr lang, aber weitaus unspektakulärer als erwartet…man könnte es auch mit dem Begriff LAME bezeichnen. Katrin und ich sind eben zu hart für diese Welt und uns haut eben nix mehr von den Socken.

Katrins Highlight war der Kerl vor uns in der Schlange, dessen Zähne nur noch aus Zahnstein bestanden. Und meins war meine Kette, die, als ich da oben über Kopf verweilte, aus meinem Pulli kroch um mir ständig vor den Augen rumzubaumeln bis ich sie mir mit einer geschickten Kopfbewegung hinters Ohr klemmte

Fahrt fertig, was tun wir als nächstes? Natürlich…Essen! Lecker Fischbrötchen muss her, denn als Hamburger Deern gehört das zum Ernährungsplan. Katrin ist nur Alibihamburgerin, darum isst sie auch lieber Calamares, mit Knoblauchsoße…aber Hallo, wen schon, dann auch richtig..

Nicht nur Knoblauchsoße, nun auch noch lecker rohe Zwiebeln und Fisch. Wir riechen so gut wie ein Feld roter Rosen im Hochsommer oder eine Douglas Filiale kurz vor Feierabend.

Ok was kommt nach dem Essen? Logisch…noch mehr Essen. Nessa braucht jetzt gebackenen Feta mit….ratet mal….ach ja…Knoblauchsoße und einem Stück Brot. Als sie Letzteres isst, stellt sie fest, dass es nicht mehr das Frischeste ist und schiebt es, in ordentlich Knobisoße gebadet, in Katrins und meinen Mund. Jaja, Dinge die sie nicht mag teilt sie gerne, genauso wie sie die gebratenen Zwiebeln ihrer Champignons auch an mich abgetreten hat.

Andererseits kommt sie dann mit großen Hundeaugen an, wenn man selbst etwas isst und sagt „Oooh darf ich das mal probieren? Das hab ich noch nie gegessen!"

Sei es ein Stück Matjes oder ein Erdbeerschokospieß. Aber wir (besonders ich als Einzelkind) teilen ja gern …*hust**räusper*

Ein Mann der Heilsarmee kommt zu uns an den Tisch. „Darf ich Sie um ein wenig Kleingeld für die Heilsarmee bitten?", Hanky weiß was man in diesem Fall antwortet: „Bitten dürfen Sie schon, aber kriegen tun sie nichts"…richtig so, wenigstens spricht es jemand mal aus.

Wir müssen ein wenig schneller Essen, denn wir haben eine Mission. In meiner Tasche habe ich 4 Tischfeuerwerke, die mit Bildern von halbnackten Männern bedruckt sind mit dem Hinweis „For Ladies Only". Also genau das Richtige für uns!

Wir verstecken uns auf einem kleinen freien Platz zwischen dem Wahrsagerwohnwagen, neben den Toiletten und hinter dem Riesenrad und zünden die Dinger.

Fette Ausbeute nach 4 Explosionen: 3 megastylische Ringe, 3 Lesezeichen, oder was auch immer es sein soll, mit der Aufschrift „I love you", „3 Dinge braucht der Mann: GIRLS GIRLS GIRLS" und „Sex Club", 2 Luftballons, 2 Papierkronen, die wir erst fälschlicherweise für Müll gehalten haben und eine Menge Konfetti aus Styroposkugeln, welche Katrin als Süßigkeit verspeisen wollte.

Wir sind begeistert und uns drängt es irgendwo drin zu fahren. Wir machen einen wilden Ritt in diesem Mexikanerhut, der kreiselnd auf und ab seine Runden dreht. Sorry , ich kann es nicht besser beschreiben. Ich weiß nur, dass es von außen extremst lame aussieht, aber der Spaßfaktor höher ist als bei den meisten anderen Fahrgeschäften.

Hier noch ein Beweisfoto:

Mir ist schwindelig vom ganzen drehen….was hilft denn da? Ja ich brauche essen… und zwar Schmalzgebäck (oder Mutzen wir es in anderen Regionen Deutschlands heißt)

Hanky und ich teilen uns eine 300g Portion, was wirklich nicht wenig ist, aber man gönnt sich ja sonst nichts und in in Hamburg gibt es nun mal das beste Schmalzgebäck von der Welt.

Katrin und Nessa fahren solange in der Wilden Maus und sind hellauf begeistert von diesem Kinderkrams. Da kann ich aber echt nur mit den Augen rollen. Naja die beiden sind happy, als sie raus kommen und tanzen uns, und allen anderen Menschen dort, einen CanCan.

Inzwischen ist es schon dunkel geworden und Katrins Blase quält sie. Während wir auf sie warten, quengelt Nessa rum, dass sie mich gerne bumsen würde. Nein, nicht so wie ihr denkt, sondern im Autoscooter, aber darauf hab ich kein Bock. Obwohl vielleicht meinte sie es doch sexuell, denn sie startet darauf einige Gestiken, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte.

Letztendlich findet sie einen Freund in der Wurst, die neben uns steht. Schau hier:

In einem abgetrennten Bereich gibt es auch ein Hexendorf, das wir natürlich näher unter die Lupe nehmen müssen. Neben mittelalterlichen Menschen gibt es hier Bogenschießen, Messerwurf und natürlich ordentlich deftiges zu essen. Katrin verschwindet mit dem Vorhaben durch die Stände zu bummeln, ich kaufe mir ein Nackensteak und Hanky ein Crepes. Katrin kommt nicht wieder und bleibt auch noch eine Weile verschwunden. Wir setzen uns ans Lagerfeuer, warten auf sie und lauschen der Musik, die sich schönerweise „Das Testament" nennt, mit folgendem Text „Und die Kontinente teilen sich…"…."Ja und Katrin ist wohl auf dem Anderen Kontinent geblieben"(Nessa)…endlich taucht sie auch wieder auf und wir ziehen weiter.

An einem Stand wo Mittelalterliche Kostüme verkauft werden probieren Nessa und ich einen Schleier aus, hübsch sehen wir damit aus. Hanky macht ein Foto und stellt fest, dass Nessa aussieht wie Heidi Klum…naja Einbildung ist auch ne Bildung, aber macht euch selbst ein Bild davon:

Langsam wird uns kalt. Nach 3 Stunden nähern wir uns endlich dem Ende der Runde, für die man normalerweise knapp 60 Minuten braucht.

2 Steaks, 1x Champignons, 3 Fischbrötchen, 1x Calamares, 4 kandierten Fruchtspießen, 1 riesenportion Schmalzgebäck, 2 Tüten gebrannte Mandeln, 2 Crepes, 1 gebackener Feta und ein paar karierte Ballerina Schuhe für Katrin, später, singen und tanzen wir nach Hause „You make me feel like dancing/ I wanna dance the night away".

Wir sind satt und glücklich, und man soll ja aufhören wenn es am schönsten ist. Auf die zweite Runde im Mexikanerhut verzichten wir alle gerne, denn wir haben Angst, dass das Essen nicht da bleibt, wo es so teuer hingeschafft wurde.

Ich freue mich, dass es gestern so super war, so konnte ich mir jetzt die ewig lange Zugfahrt mit Schreiben ein wenig verkürzen. Neben mir sitzt ein totaler Assi, der grade vom Bund nach Hause fährt und seine Tasche nicht vom freien Stuhl nehmen will, auf den sich ein Opa mit Krückstock setzen wollte. Mir gegenüber sitzt ein älterer Mann, der simultan mit mir darüber die Augen rollt.

Ansonsten krabbelt ein kleines süßes Mulattenmädchen mit Irokesenafro durch den Gang immer an mir vorbei und macht dabei einen Heidenlärm.

So nun bin ich in 15 Minuten endlich da und passenderweise auch am Ende des kleinen Abenteuerberichts.

In dem Sinne….aussteigen bitte und beehren sie uns bitte bald wieder

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